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Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist nicht nur einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region, sondern auch ein Arbeitsmarkt der Zukunft. In NRW sollen bis 2015 über 4000 neue Mitarbeiter in rund 40 Berufen die wachsende Branche verstärken.
Täglich gelangen Millionen Fahrgäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln an ihr Ziel: zur Arbeit, Schule und Uni, zum Shoppen oder ins Fußballstadion. Ohne Busse, Regionalzüge sowie U- und S-Bahnen würde vor allem dem ohnehin dichten Straßenverkehr im Ruhrgebiet der Kollaps drohen. Allein innerhalb der Stadt Bochum pendeln täglich rund 97.000 Menschen. Zusätzlich fahren rund 64.000 Bochumer aus der Stadt hinaus und etwa 75.000 pendeln aus dem Umland hinein. Rund 45.000 von ihnen nutzen den ÖPNV als schnelle, sichere und umweltfreundlichere Alternative zum Auto.
Neben den Bürgern, Kommunen und der Umwelt profitiert vor allem die Wirtschaft der Region nachhaltig vom ÖPNV. Sein gesamtwirtschaftlicher Nutzen übertrifft die Kosten bei Weitem: Ein attraktives ÖPNV-Netz, das Arbeitnehmer und Kunden schnell und möglichst direkt ans Ziel bringt, ist ein wesentlicher Standortfaktor für Unternehmen in der Region. Zudem ist die ÖPNV-Branche durch ihre Wertschöpfung, Investitionen sowie durch die Effekte auf die regionale Dienstleistungs- und Zulieferindustrie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Über 4.000 neue Stellen in NRW
Die Nachfrage am ÖPNV im bevölkerungs- und verkehrsstärksten Bundesland steigt immer weiter: In NRW waren im vergangenen Jahr rund 2,5 Milliarden Fahrgäste im Nahverkehr unterwegs - rund 2,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr. In Bussen und Bahnen legten sie über 21 Milliarden Kilometer zurück. Diese enorme Verkehrsleistung machen in NRW weit über 41.000 Beschäftigte möglich. Mit dieser Zahl gehört der ÖPNV bereits zu den wichtigsten Arbeitgebern im Land. Der Bedarf an Fachkräften ist entsprechend hoch und wird in Zukunft weiter steigen: Laut eines Gutachtens des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sind in NRW bis zum Jahr 2015 über 4.000 Personaleinstellungen notwendig. [Anmerkung: Bundesweit planen die deutschen Nahverkehrsunternehmen laut VDV-Gutachten bis zum Jahr 2015 rund 32.000 bis 35.000 Neueinstellungen.] Dabei wird vor allem nach Fahrpersonal gesucht.
Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten
Die ÖPNV-Unternehmen haben frühzeitig erkannt, wie wichtig es ist, qualifizierten Nachwuchs zu finden, auszubilden und zu fördern. Zum Beispiel hat die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG seit 1998 die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze fast verdoppelt und stellt pro Jahr im Schnitt 30 neue Azubis ein. Zu Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres waren 104 Azubis bei der BOGESTRA AG beschäftigt. Nicht nur die Anzahl der Ausbildungsplätze hat die BOGESTRA im Laufe der Jahre erhöht; auch die Palette der Ausbildungsberufe wurde erweitert. Momentan bildet das Unternehmen in neun verschiedenen Berufen aus. Die Erweiterung des Angebots macht die BOGESTRA AG für neue Arbeitnehmergruppen attraktiv. Der ÖPNV bildet in über 40 verschiedenen Ausbildungsberufen aus. Dabei handelt es sich einerseits um spezielle Verkehrsberufe wie Omnibusfahrer, Fahrzeugführer oder Kundenbetreuer im Nahverkehr. Zum anderen wird aber auch Nachwuchs für Verwaltung, Werkstattbetrieb und Service-Berufe ausgebildet. Die Übernahmequote der Azubis liegt in der ÖPNV-Branche bei nahezu 100 Prozent.
Im ÖPNV erhalten Arbeitnehmer einen vergleichsweise sicheren Arbeitsplatz: Von Konjunkturschwankungen ist die ÖPNV-Branche weit weniger betroffen als andere Wirtschaftsbereiche. Zudem sind die Arbeitsplätze regional gebunden: Wer für den Nahverkehr arbeitet, muss also nicht wie in anderen Branchen fürchten, dass ein Standort geschlossen und ins Ausland verlagert wird. Mit der Sicherheit des Arbeitsplatzes zeigten sich im Rahmen des VDV-Gutachtens daher auch über 83 Prozent der Mitarbeiter sehr zufrieden.