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Erneuerungsinvestition in Verkehrskontrollsystem

Erneuerungsinvestitionen in der Größenordnung von 37,5 Mio. Euro tätigen die Essener (EVAG), Duisburger (DVG) und Mülheimer (MVG) Verkehrsunternehmen jetzt zusammen mit der Rheinbahn, deren Anteil daran allein 21,7 Mio. Euro ausmacht. Die sich dabei zum wiederholten Mal bewährende städteübergreifende Kooperation im Rahmen des Konsortiums "spurwerk.nrw" vergibt damit das größte bislang realisierte Telematik-System für den öffentlichen Personennahverkehr.

Die Unternehmen ersetzen ihre alten "Rechnergestützten Betriebsleitsysteme" (RBL) und analoge Funktechnik aus den 80er Jahren. Nach europaweiter Ausschreibung erhielt ein Systementwickler aus Karlsruhe (Init AG) den Zuschlag.

Nutzen für die Fahrgäste
Das System dürfte in den Jahren 2014/2015 an den Start gehen. Abgesehen von der dringenden Notwendigkeit, auch in diesem Bereich in die Erneuerung von Technik zu investieren, werden sich für die Fahrgäste ebenfalls deutliche Verbesserungen ergeben. ITCS unterstützt eine höhere Pünktlichkeit der Fahrzeuge. Hinzu kommt, dass es durch "fahrende dynamische Fahrgastanzeigen" - bisher bekannt nur an Haltestellen - bessere Informationen für die gesamte Fahrt geben wird: "Anschlussmonitore" in Bahnen, später auch in Bussen, geben Informationen, die Umsteigebeziehungen auf der Grundlage von Ist-Daten ermitteln und anzeigen, auch zu Anschlüssen der DB und der privaten Eisenbahnunternehmen (Echtzeitauskunft). Die Unternehmen profitieren darüber hinaus von einem digitalen Bündelfunksystem.

Unternehmenskooperation spurwerk.nrw bewährt sich erneut

ITCS wird die alten RBL-(Rechnergestützte Betriebsleit-)Systeme in Essen und Düsseldorf ablösen. Neben der Rheinbahn AG gehören die durch die VIA Verkehrsgesellschaft vertretenen Verkehrsunternehmen - Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, Mülheim VerkehrsGesellschaft mbH, Essener Verkehrs AG - zur Ausschreibungsgemeinschaft, die wiederum aus der Kooperation spurwerk.nrw hervorgegangen sind.

Beispiel für fehlende Finanzierungssystematik bei Erneuerungen

"ITCS stellt allen Teilnehmern des Transportprozesses die betriebsrelevanten Informationen zeitnah und in geeigneter Form zur Verfügung. Das hierfür geeignete Übertragungsmedium ist Digitalfunk für Daten und Sprache. Damit verfügen wir über ein zukunftsfähiges Funksystem mit dessen Unterstützung wir den Betrieb noch effizienter steuern können", blickt Dirk Biesenbach, Vorstandssprecher der Rheinbahn und der spurwerk.nrw-Initiative, in die Zukunft. Der Rheinbahnvorstand erinnerte in diesem Zusammenhang erneut an das Problem der fehlenden Ersatzinvestitions-Systematik seitens des Bundes, der die Unternehmen - und damit in der Regel die Kommunen als deren Anteilseigner - nach Startfinanzierungen für aufwändige technische ÖPNV-Systeme bei den notwendigen und meist erheblichen Folgefinanzierungen im Stich lasse, zumal mit einer solchen Technik in zehn Jahren noch einmal rund zwei Mio. Euro Wartungskosten allein für die Rheinbahn einhergingen.

Das Karlsruher Systemhaus für Verkehrs-Telematik, die Init AG (innovation in traffic systems), wird die Betriebszentralen der vier Verkehrsbetriebe sowie über 1.000 Fahrzeuge (Omnibusse, Straßen- und Stadtbahnen) mit der dafür notwendigen Hard- und Software ausstatten, also mit Bordrechnern, dem Intermodalen Verkehrskontrollsystem (ITCS) und der dynamischen Fahrgastinformation. Im Endausbau kommunizieren im sogenannten TETRA-Funksystem, das zusammen mit Motorola aufgebaut wird, ungefähr 2.000 Funkteilnehmer miteinander.

Quelle: Newstix, 16. Juli 2012